Warum sind Gullideckel rund? – Zur Klärung dieser und anderer Fragen begaben sich im Juni 2016 die drei Lateinkurse der Jahrgänge 9, EF und Q1 des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums Münster auf eine Zeitreise in die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, in das römische Köln. Bei sommerliche Hitze machten die Schülerinnen und Schüler eine Erkundungstour durch die Überreste der antiken Stadt, in der sich noch heute überall Spuren der fortschrittlichen römischen Kultur finden lassen.
Ausgangspunkt der Stadtführung (unterstützt durch den Verein „Alte Sprachen für junge Leute e.V.“ aus Münster) war der direkt am Dom gelegene „Römerbogen“, ein Teilstück der großen Stadttore in der damals 4 km langen Stadtmauer. Dem ursprünglichen Verlauf der antiken Mauer folgend besichtigten die Gruppen Überreste ihres Fundaments sowie einen ihrer Türme, der heute noch weitgehend unversehrt an seinem originalen Standort zu finden ist. Von dort ging es vorbei an den alten Wasserkanälen zum berühmten Dionysos-Mosaik und dem Grabmahl des Publicius, die beide im Römisch-Germanischen Museum ausgestellt sind. Interessiert lauschten die Schülerinnen und Schüler den Ausführungen der Stadtführerin über das Teilstück einer römischen Straße, die aufgrund von Rekonstruktionsfehlern heute aber bei weitem nicht mehr die technischen Fähigkeiten der römischen Straßenbauer wiederzugeben vermag. Die Stadtführung war nicht nur lehrreich, sondern durch allerlei Anekdoten auch sehr unterhaltsam: so erfuhren die Schülerinnen und Schüler von der „abenteuerlichen“ Bergung des Publicius-Denkmals oder der Nutzung des Dionysos-Mosaiks als feierliche Kulisse eines Staatsbanketts im Rahmen des G8-Gipfels 1999. Am Ende waren sich alle einig: Die Exkursion war eine gelungene Abwechslung zum alltäglichen Unterricht im Klassenraum. – Und wer jetzt wissen möchte, warum denn nun Gullideckel rund sind, muss sich selbst ins antike Köln aufmachen 😉