Am Donnerstagnachmittag brach eine erwartungsfrohe Schülertruppe des Gymnasium Paulinum mit ihren Lehrern vom Flughafen Münster-Osnabrück nach Rom auf, um hier auf den Spuren der alten Dichter die Stadt zu erkunden.

Da unsere etatmäßige Unterkunft noch besetzt war, verbrachten wir die erste Nacht in einer – für Rom – ruhigen Gegend hinter dem Vatikanstaat. Es war ein sehr gepflegtes Kloster vietnamesischer Schwestern und sollte die wirklich einzig ruhige Nacht bleiben – denn es war die Zeit der Fußballeuropameisterschaft und fast alle Lokalitäten beteiilgten sich mit ihren Fernsehgeräten am „Public-viewing“, das dann nach den Spielen in ein großes Fest mündete und mit seinem riesigen Lärmaufkommen einen realistischen Eindruck vom antiken Rom vermittelte, in dem auch in der Nacht nie richtig Ruhe herrschte, da die Versorgungsgüter Tag und Nacht herbeigebracht werden mussten.

Also genossen wir die erste – und einzige ruhige – Nacht und besichtigten am folgenden Tag den Vatikanstaat – genauer gesagt den Petersdom und den Campo Santo, ein deutsches Territorium auf vatikanischem Boden das besonders in den unrühmlichen Tagen der deutschen Geschichte vielen als Zufluchtsort diente.

Danach zogen wir mit öffentlichen Bussen in unser Hauptquartier am Corso Vittorio Emanuele um – direkt zwischen der Piazza Navona und dem Campo di Fiori – und damit in das Zentrum des pulsierenden Lebens (s.o.) und der Antike.

Immer wieder begleitet von Martial-Gedichten erkundeten wir die antiken Stätten des Forum Romanums und der Kaiserforen, das Amphitheatrum Flavium und den Ludus.

Ferner führten uns die Rundgänge über die Piazza Navona (das alte Domitian-Stadion), das Pantheon, den Campo di Fiori, das pulsierende Zentrumder Jugendlichen am Abend, das Forum Boarium und die Engelsburg, ein Muss für alle Illuminati-Leser.

Um den Eindruck einer ‚richtigen’ antiken Stadt zu erleben, in der die Gesamtanlage noch unverfälscht zu erkennen ist und nicht immer wieder von der Gegenwart unterbrochen bzw. überlagert wird, besuchten wir Ostia, Roms Hafen.

Trotz vieler Touristen herrschte hier Ruhe und so konnten wir die Stadt mit ihren vielen Feinheiten wie z.B. den gut erhaltenen Mietshäusern, Thermopolien (mit moderner Bedienung), Thermen und den Schiffsagenturen in Ruhe erkunden.

Leider war das Theater durch eine Tanzveranstaltung belegt, so dass unser kleines improvisiertes Theaterstück entfallen musste, doch erhielten wir einen guten Eindruck von der Akkustik im Altertum – ohne elektrische Verstärker.

Insgesamt eine wunderschöne Reise mit vielen Impressionen, die u.a. auch durch den Zuschuss des Vereins „Alte Sprachen für junge Leute“ ermöglicht wurde, für den wir uns an dieser Stelle mit einem Bild unserer Gruppe auf dem Gelände des ehemaligen Circus des Caligula bedanken möchten.

Hier noch weitere Eindrücke von der Fahrt: