„Unterirdisches Köln“ – Fahrt des Vereins am 23.08.2014

„Unterirdisches Köln“ – Fahrt des Vereins am 23.08.2014

Veröffentlich von ASfjL, 0 Kommentare, Kategorie: Veranstaltungen,

Die diesjährige Fahrt des Vereins, zu der die Fördermitglieder eingeladen waren, ging am Samstag, den 23. August 2014, in die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, in das römische Köln also. An der Kreuzblume vor dem Kölner Dom wurde die 20-köpfige Gruppe durch Hrn. Lenke von der Colonia Prima zu einer Führung der besonderen Art begrüßt, nämlich zu einer individuellen Begehung herausragender archäologischer Stätten des "Unterirdischen Köln".

Schon die erste Station erwies sich als Überraschung: Mitten im Domparkhaus, ca. fünf Meter unterhalb des heutigen Straßenniveaus, bzw. auf der Domplatte selbst kann man die Reste des kaiserzeitlichen Stadtmauer und Reste des römischen Nordtores besichtigen. Weiter ging es zum Dom selbst, dem Nachfolgebau einer ersten römischen Basilica/Bischofskirche an der nördlichen Stadtmauer, und den dort freigelegten Fundamenten der antiken bzw. mittelalterlichen Vorgängerbauten.

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Von einem der größten nördlich der Alpen erhaltenen römischen Mosaiken, dem sog. Dionysos-Mosaik, führte uns der Weg dann weiter zum imposanten römerzeitlichen Prätorium, das ebenfalls ca. fünf Meter unter dem heutigen Straßenniveaus liegt. Der Palast ist in seinen Fundamenten sehr gut erhalten und weist die herausgehobenen Stellung der Colonia Claudia Ara Agrippinensium als Statthaltersitz noch bis in merowingische Zait nach! Sehr anschaulich ist die dazugehörige Prätoriums-Ausstellung, von der uns Hr. Lenke dann noch einmal vier Meter tiefer in die erhaltenen Reste der römischen Abwasserkanalsystems begleitete.

Das jüdische Kultbad konnten wir leider nur von Ferne betrachten, derzeit wird die Ausgrabung für die bevorstehenden Museumsbau präpariert.

Unter der romanischen Kirche Groß St. Martin - in der Krypta - warteten auf uns noch weitere Reste römischer Siedlungsschichten: Auf einer damaligen Rheininsel wurden schon in der 1. Hlft. des 1. Jahrhunderts eine Palaestra mit natatio erbaut: Später errichteten die Römer darüber eine erste basilica als Markt- und Lagerhalle.

Nach der sachkundigen und sehr abwechslungsreichen Führung bestand für die Gruppenmitglieder die Möglichkeit, noch weitere "römische" Spuren in Köln zu besuchen. So gingen die einen in die aktuelle Sonderausstellung 14 n.Chr. im Römisch-Germanischen Museum, andere wanderten über die Rheinbrücke zum Aussichtsturm in Köln-Deutz, wo sich bekanntermaßen in römischer Zeit auch ein vorgelagertes Kastell der römischen Legion befand.

Die diesjährige Fahrt des Vereins Alte Sprachen für junge Leute erwies sich damit als ein überaus gelungener Ausflug in die Römerzeit!

Dr. Ingo Stöckmann

 

 

 

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