Ciao Italia!
Für manche von uns ist es der erste Flug, als wir am 3.2.2016 nach Rom fliegen. Wir, das sind 24 Zehntklässler des Schillergymnasiums, die seit der fünften Klasse Latein lernen und dieses Jahr ihr Latinum anstreben. Außerdem haben wir unsere zwei Lehrer, Herrn Gunderloch und Frau Pietsch, dabei.
Im Vorhinein hatten wir Referatsthemen erhalten, die wir zu Hause vorbereiten sollten. Dazu gehörten Denkmäler, die wir auch besichtigen würden, wie das Forum Romanum, aber auch allgemeine Themen, wie den Aufbau von Tempeln. Dadurch erfuhren wir unter anderem, welche Baustoffe die antiken Römer nutzten und wie eine Großstadt mit Wasser versorgt werden konnte.
Auf der Fahrt zum Flughafen Köln/Bonn hörten wir im Bus schon erste Referate zur Geschichte Roms, und nach der Landung am Mittwochnachmittag sahen wir dann auch endlich die Ewige Stadt mit eigenen Augen. Nur wenige von uns waren bereits zuvor hier gewesen. Während des Check-Ins im Hotel konnten unsere ersten Italienisch-Kenntnisse, die bei vielen nur aus „Ciao“ und „Grazie“ bestanden, Anwendung finden. Andere hingegen lernen seit einem halben Jahr Italienisch an der Schule und verfügten über einen deutlich größeren Wortschatz.
Nach der Zimmeraufteilung ging es auch schon in die Altstadt des abendlichen Roms. Auf dem Weg zum Kapitolshügel stoppten wir an der Marc-Aurel-Säule, hier hörten wir das erste Referat vor Ort, und wir merkten schnell, dass Lernen vor Ort viel interessanter ist als in der Schule. Danach wurden wir von der architektonischen Meisterleistung des Pantheons, das zur antiken Zeit die größte Kuppel der Welt besaß und heute als Kirche und Touristenmagnet genutzt wird, begeistert. Nach dem Abendessen, natürlich typisch italienisch mit Pizza, ging es dann zum Kapitol. Dort genossen wir einen atemberaubendem Blick auf Tempel, Grabstätten und besonders das beleuchtete Kolosseum.
Das Kolosseum und das Forum Romanum besuchten wir am nächsten Tag noch einmal, aber dieses Mal bei Tageslicht. Unser Kulturprogramm beinhaltete dann auch noch einen Besuch der Engelsburg während des Sonnenuntergangs.
Den dritten Tag verbrachten wir im Vatikan, was manche besonders interessant fanden auf Grund des Heiligen Jahres, und erhielten eine Führung durch die Galeria Borghese, einer großartigen Kunstsammlung, die durch Scipione Borghese, einem Neffen von Papst Paul V., im 17. Jahrhundert aufgebaut wurde. Dort konnten wir auch die Statue „Apollo und Daphne“ von Bernini bestaunen, die das Ende der bereits im Unterricht übersetzten Geschichte von Ovid darstellt.
Den vierten Tag verbrachten wir in der durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. zerstörten Stadt Pompeji. Da diese seit dem 16. Jahrhundert bis heute immer weiter ausgegraben wird, konnten wir dort einiges zusammen mit unserem Führer Francesco bestaunen. Auf dem Rückweg besuchten wir das Kloster Monte Cassino, das im Zweiten Weltkrieg auf tragische Weise berühmt geworden war.
Dort fand nämlich, mit vier Monaten Länge, eine der längsten und blutigsten Schlachten dieses Krieges statt.
Am Sonntag fing für viele der Vormittag schleppend an, denn wir durften ihn frei gestalten. Manche von uns gingen shoppen (ja, das kann man in Rom an einem Sonntag!) und andere schliefen bis um 12 Uhr. Den Nachmittag verbrachten wir mit „Power-Sightseeing“. Wir besuchten das Museo Nazionale Romano, die Caracalla- und Diokletians-Thermen, den Circus Maximus, die Piazza Navona und den Trevi-Brunnen. Zum Abschluss warfen wir Münzen über die Schulter in den Trevi-Brunnen, und der Wunsch vieler wird wohl eine Rückkehr nach Rom gewesen sein.
Diese Reise, die für viele das nahende Ende des Lateinunterrichts bedeutete, war auf jeden Fall erfolgreich und für manche bestimmt auch ein Motivationsschub, Latein auch in der Q-Phase weiter zu wählen.
Münster, 10.2.2016
Esther Jordan
Katharina Homann