02. Juni 2022
Das Schiller auf den Spuren der Römer Mit den Klassenkameraden in ein anderes Land, neue Kulturen kennenlernen, dieses Glück hatte ich und bin mit meinem Lateinkurs nach Rom gefahren. Insgesamt waren wir fünf Tage dort und ich muss sagen, dass sich die Jahre Latein dafür auf jeden Fall gelohnt haben, aber beginnen wir von vorne. Wir kamen am Montagabend in Rom an, doch statt den Tag im Hotel ausklingen zulassen, entschieden wir uns, einen Spaziergang zum Forum Romanum und den umliegenden Gebäuden zu machen. So konnten wir bereits am ersten Abend einen ersten Einblick der Schönheit Roms erhalten, wobei wir die menschenleeren Ruinen des Forum Romanums und den majestätischen Kapitolsplatz bei Nacht sehen konnten. Mit wenig Schlaf ging es dann am nächsten Morgen früh aus den Betten. Zuerst besichtigten wir die Basilika San Paolo fuori le mura (deut. Sankt Paul vor den Mauern), die durch ihre prächtige Architektur glänzt. In ihrer Größe entspricht sie genau der Basilica Ulpia Taiana auf dem Trajansforum. Geschmückt ist sie u.a. mit Bildern jedes Papstes, der das Amt bekleidete. Der Legende nach geht die Welt unter, sobald alle Bilderrahmen ausgefüllt sind. Nach dem Besuch der Basilika ging es direkt weiter zu den Caracalla-Thermen: Riesige Ruinen, die größer als heutige Schwimmbäder sind, was es unvorstellbar macht, dass Menschen diese Gebäude vor über 2000 Jahren mit ihren bloßen Händen erbaut haben. Nachdem wir uns die Badestätten der Römer angeschaut hatten, wollten wir uns anderen antiken Freizeitaktivitäten zuwenden, deshalb ging es weiter in den Circus Maximus. Die Rennbahn ist wirklich unglaublich groß und die Vorstellung, dass Hundertausende von Menschen sich diese Schauspiele zur gleichen Zeit anschauen konnten, wirkt surreal, wenn man in den letzten Überresten dieses monumentalen Gebäudes steht. Zum Ausklang des Tages statteten wir noch dem Pantheon einen Besuch ab. Danach entschied ich mich, mit ein paar meiner Freunde den Trevibrunnen und die spanische Treppe aufzusuchen. Am Mittwoch stand zunächst der Palatin auf unserem Programm, wo wir antike Kaiserpalastruinen bestaunen konnten und die wunderbare Aussicht auf die Stadt genossen haben. Als nächstes haben wir uns das Forum Romanum erneut bei Tageslicht angeschaut. Danach ging es in das Kolosseum. Das Gebäude ist glücklicherweise in einem sehr guten Zustand, weshalb man sich auf den oberen Zuschauertribünen gut vorstellen konnte, wie tausende von Menschen die blutigen Schauspiele feierten. Donnerstag wartete einer der Höhepunkte der Reise auf uns, denn wir sind mit dem Bus nach Pompeji gefahren und haben uns die Ruinen der antiken Stadt angeschaut. Beeindruckend war das Straßensystem, das viele Parallelen zu heutigen Städten aufweist. Wir konnten uns auch bewusst machen, welcher Kulturschatz dort vergraben wurde und was für Erfolge in der Wissenschaft dieses Unglück ermöglicht hat. Am nächsten Tag ging es direkt weiter mit einem Kulturschatz, wir haben uns nämlich das Vatikanische Museum angeschaut. Für viele wirkte es erschreckend, welche Reichtümer sich die Kirche aneignete, obwohl Habgier im Christentum zu den Sünden zählt. Trotzdem war es beeindruckend, durch die Gänge voller verschiedener Kunstwerke zu gehen. Nach dem Programm haben wir, wie an den vorherigen Tagen auch, Zeit bekommen, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Leider mussten wir Samstag wieder zurückfliegen, trotzdem blicke ich auf eine wunderbare Woche zurück. Zum Abschluss möchte ich im Namen meines ganzen Kurses besonderen Dank an Frau Teske und Herrn Klausmann aussprechen, die es uns trotz der komplizierten Zeit ermöglicht haben, diese Reise anzutreten. Unser Dank gilt auch der Kuhrau-Stiftung und dem Verein „Alte Sprachen für junge Leute“, die die Fahrt finanziell unterstützt und so u.a. den Ausflug nach Pompeji erst möglich gemacht haben.